Behandlung der Spastik
Unter einer Spastik versteht man eine erhöhte Aktivität der Skelettmuskulatur. Ursache ist in der Regel eine Schädigung des Rückenmarks oder des Gehirns. Betroffene leiden oft stark unter der ununterbrochenen und nicht kontrollierbaren Muskelkontraktion. Neben der oralen medikamentösen Therapie ist eine ergänzende Therapie mit Botulinumtoxin möglich. Hierbei wird Botulinumtoxin intramuskulär in den betroffenen Muskel injiziert. An der muskulären Synapse verhindert Botulinumtoxin die Ausschüttung eines Neurotransmitters, was eine schlaffe Lähmung des Muskels zur Folge hat. Kommt es zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome durch die Botulinumtoxin-Injektion, kann in ausgewählten Fällen eine dauerhafte Verbesserung durch eine sogenannte selektive Neurotomie erreicht werden. Hierbei werden die Nervenäste, die die betroffene Muskulatur versorgen, teilweise durchtrennt, so dass die übermäßige Aktivität der Muskulatur geschwächt wird. Zusätzlich können verkürzte Sehnen ohne Funktion durchtrennt werden. Ist kein chirurgischer Eingriff sinnvoll oder gewünscht, dann kann die Botulinumtoxin-Therapie wiederholt werden.