medius KLINIK KIRCHHEIM

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Kardio MRT und CT

Allgemeine Informationen

Die Klinik für Innere Medizin, Herz- und Kreislauferkrankungen bietet in Kooperation mit der Klinik für Radiologie seit 2008 die Magnetresonanztomographien des Herzens und der herznahen Gefäßen an ("Kardio-MRT"). Dabei steht ein Großgerät der neuesten Generation zur Verfügung (1,5 Tesla Avanto, Siemens Medical Systems). In unserer Klinik in Kirchheim werden in großer Fallzahl (300 - 400 Untersuchungen pro Jahr) sowohl stationäre als auch ambulante Kardio-MRTs von einem erfahrenen, gut eingespielten Team durchgeführt.

MRT-Untersuchungen beruhen generell auf einem röntgenstrahlungsfreien Verfahren, bei dem Gewebe in einem starken Magnetfeld untersucht wird. Als Kontrastmittel kommen gadoliniumhaltige Substanzen zum Einsatz, die im Vergleich zu jodhaltigen Kontrastmitteln sehr gut verträglich sind. Die Untersuchungsdauer beträgt je nach Fragestellung zwischen 25 und 60 Minuten für eine Untersuchung.

Mit der MRT-Untersuchung des Herzens können im Vergleich zu Verfahren wie Herzultraschall oder Belastungs-EKG viele zusätzliche Informationen gewonnen werden. Das Kardio-MRT stellt aufgrund seiner genauen Abbildung von Geometrie und Funktion des Herzmuskels den "Goldstandard" für die Größen- und Funktionsvermessung der linken Herzkammer dar.

Heute ist das MRT des Herzens ein Routineverfahren zur Diagnostik und Verlaufskontrolle bei einer Vielzahl von Herzerkrankungen. Entzündliche Prozesse im Herzmuskel und Herzbeutel (Myokarditis und Perikarditis) können durch verschiedene Techniken dargestellt werden.

Bild 1-3: Darstellung einer Herzmuskelentzündung bei drei verschiedenen Patienten. Der Herzmuskel ist jeweils dunkel, die entzündeten Areale kommen durch die Kontrastmittelanreicherung hell zur Darstellung.

Verengte Herzklappen können genau vermessen werden, genauso wie das Rückflussvolumen einer undichten Herzklappe bestimmt werden kann. Nach Herzinfarkten kann die Größe der Narbenbildung genauestens beurteilt werden.

Eine "Stress-Kardio-MRT-Untersuchung" beurteilt die Durchblutungssituation des Herzmuskels und damit den Zustand der Herzkranzgefäße. Unter Adenosingabe (Medikament, das die Durchblutung in den Kranzgefäßen steigert), können während der MRT-Untersuchung Durchblutungsstörungen im Herzmuskel nichtinvasiv mit hoher Sensitivität und Spezifität nachgewiesen werden.

Aus einem Kardio-MRT können sich direkte therapeutische Konsequenzen ergeben, z.B. ob bei einer Narbenbildung eine Verbesserung der Durchblutungssituation mittels Ballonaufdehnung mit Stentimplantation (Herzkather) einen Nutzen bringt.

In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Radiologie werden in unserer Klinik außerdem Herz-CT Untersuchungen durchgeführt.
Eine Herz-CT Untersuchung ist sehr patientenfreundlich und dauert nur ca. 5-10 Minuten. Durch moderne Untersuchungsprotokolle lässt sich die mit einer CT-Untersuchung verbundene Strahlenbelastung auf ein notwendiges Minimum reduzieren.
Bei der Herz-CT Untersuchung werden durch das Kontrastmittel hauptsächlich Herzkranzgefäße und Bypassgefäße dargestellt.
Sinnvoll ist diese Untersuchung vor allem bei Patienten mit atypischer Angina-pectoris-Symptomatik und einer niedrigen Wahrscheinlichkeit für eine KHK (koronare Herzerkrankung). In dieser Patientengruppe kann ein „unauffälliges“ CT mit hoher Wahrscheinlichkeit eine KHK ausschließen.
Desweiteren kann ein Herz-CT auch hilfreiche Informationen zur Darstellung von Bypass-Gefäßen liefern.
Da die Herz-CT Untersuchung keine Routineleistung der gesetzlichen Krankenkassen ist, ist bei gesetzlich Versicherten vor einer solchen Untersuchung die Rücksprache mit der jeweiligen Krankenkasse erforderlich.

1. Bild: eine dreidimensionale Darstellung des Herzens, die Herzkranzgefäße kommen unauffällig zur Darstellung, 2. Bild: die vordere Herzkranzarterie des gleichen Patienten in einem speziell rekonstruierten Schichtverfahren, 3. Bild: dreidimensionale Darstellung des Herzens, der Hauptschlagader (Aorta) und von einem offenen und zwei verschlossenen Bypassgefäßen.

Eine Vielzahl weiterer Fragestellungen hinsichtlich des Umgangs mit entzündlichen Herzerkrankungen und Klappenfehlern oder angeborenen Herzfehlern kann so beantwortet werden.

Informationen für zuweisende Ärzte

Leistungen des Kardio-MRTs in der medius KLINIK KIRCHHEIM:

  • Bestimmung der systolischen LV- und RV- Volumina und Ejektionsfraktionen, z.B. zur Klärung, ob ein Patient die primärprophylaktischen Kriterien zur Defibrillatorimplantation erfüllt (z.B. MADIT I und II).
  • Quantifizierung von Klappenvitien, z.B. Quantifizierung der Aortenöffnungsfläche bei Aortenklappenstenose oder Bestimmung der Regurgitationsfraktion bei Aorten- oder Mitralklappeninsuffizienz.
  • Quantifizierung des Shuntvolumens bei entsprechenden Vitien z.B. Bestimmung des Verhältnisses von systemischen zu pulmonalem Fluss (Qp:Qs) bei ASD oder VSD (Bestimmung von Kriterien zur Verschlussindikation (OP oder Schirmchen)
  • Vitalitätsdiagnostik nach Myokardinfarkt
  • Nachweis entzündlicher Herzerkrankungen z.B. Nachweis und Verlaufkontrolle von Virusmyokarditiden, Nachweis von myokardialer Beteiligung bei entzündlichen Systemerkrankungen (z.B. Borreliose, Sarkoidose, Churg-Strauss-Syndrom usw.).
  • Beurteilung des Perikards, Nachweis von Perikardverdickung bei akuter Perikarditis oder Perikarditis contrictiva.
  • Adenosinstressperfusionen, Frage nach dem Vorliegen einer stenosierenden KHK, Frage nach hämodynamischer Relevanz von bekannten Stenosen, Frage nach dem Progress einer bekannten KHK.
  • MR-angiographische Beurteilung der Aorta

 Informationen, wenn ein MRT vorgesehen ist

Eine MRT-Untersuchung mit Kontrastmittel kann durchgeführt weden, wenn keine höhergradige Niereninsuffizienz besteht, der Patient ruhig für 25-60 Minuten (je nach Fragestellung) im Scanner liegen kann und Atemanhaltephasen von 10-20 Sekunden mitmachen kann. Bei Klaustrophobie kann ggf. eine milde Sedierung erfolgen. Hier ist anschließend keine Verkehrstauglichkeit mehr gegeben. Deshalb sollte bei bekannten Problemen in engen Räumen eine Begleitperson zur Untersuchung mitgebracht werden.

Ein Herzschrittmacher darf nicht vorhanden sein.
Wenn eine Adenosinstressperfusion erfolgt, sollten 24 Stunden vor der Untersuchung methylxanthinhaltige Präparate wie bestimmte Teesorten, Kaffee und Schokolade nicht konsumiert werden. Bei Patienten mit schweren Lungenerkrankungen, inhalativer und/oder oraler Theophyllindauertherapie sollte eine Rücksprache erfolgen.

 

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