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MRT Fusionsbiopsie

Multiparameter MRT (mpMRT)- Fusionsbiopsie der Prostata

Unter dem Begriff einer MRT-Fusionsbiopsie der Prostata wird verstanden, dass nach einer vorangegangenen multiparametrischer Magnetresonanztomographie (mpMRT) der Prostata die exakte Lokalisation tumorverdächtiger Läsionen innerhalb der Prostata mittels einer Planungssoftware unter einer Fusionierung der mpMRT Bilder mit  tranrektalem Ultraschall übertragen und damit die beschriebenen  Läsionen gezielt biopsiert werden können. 

Diese Technik steht uns in den Medius Kliniken seit Februar 2020 zur Verfügung.  

Die Fusionsbiopsie ist eine Erweiterung/Ergänzung der uns bekannten systematischen Biopsie der Prostata, die standardisiert mit Hilfe des transrektalen Ultraschalls durchgeführt wird. 

Die S3 Leitlinie für das Prostatakarzinom definiert die  Notwendigkeit einer  Prostatabiopsie mit Vorhandensein von mindestens einem der folgenden Kriterien im Rahmen der Früherkennung 

  • kontrollierter PSA-Wert von ≥ 4 ng/ml bei der erstmaligen Früherkennungskonsultation unter Berücksichtigung von Einflussfaktoren
  • karzinomverdächtiges Ergebnis bei der digital-rektalen Untersuchung
  • auffälliger PSA-Anstieg (ohne Wechsel des Bestimmungsverfahrens)

Es kann vorkommen dass die Biopsie der Prostata mit sich ändernder Patientenentwicklung unter den oben genannten Kriterien wiederholt werden muss. Dann kommt die Definition einer Wiederholungs- oder Zweitbiopsie in die Nomenklatur. 

Im Rahmen der Erstbiopsie kommt die S3 Leitlinie zu folgendem evidenzbasierten Entschluss, da die Studienergebnisse zu MRT-gestützter vs. systematischer Biopsie vs. einer Kombination beider Verfahren bei zuvor nicht biopsierten Männern in der Mehrheit darauf hinweisen, dass die MRT-gestützte Biopsie etwas häufiger (im Bereich von 10%) signifikante Karzinome entdeckt als die systematische Biopsie allein. Es werden jedoch signifikante Karzinome in der MRT und gezielten Biopsie verfehlt, wie auch die systematische Biopsie einen relevanten Anteil nicht detektiert (im Bereich von 20%). Die Kombination aus MRT-gestützter, gezielter plus systematischer Biopsie erreicht bessere Detektionsraten als die jeweiligen Methoden allein.

Dadurch ergeben sich folgende Leitlinien-Empfehlungen für den Fall einer Erstbiopsie :

  • Die MRT, nach geltenden Qualitätsstandards kann in der Primärdiagnostik eingesetzt werden. Sie ist jedoch nicht Teil der Routinediagnostik.
  • Ein unauffälliges MRT (PI-RADS <3) birgt ein Restrisiko für signifikante Tumoren, sodass eine systematische Biopsie alternativ zur PSA-gestützten Kontrolle angeboten werden sollte.

Im Fall der Notwendigkeit einer Zweit-/Re-Biopsie nach vorangegangener negativer systematischer Biopsie sollte bei fortbestehendem Karzinom-Verdacht jedoch eine Bildgebung mittels MRT, den geltenden Qualitätsstandards entsprechend, erfolgen.

Die Fusionsbiopsie kann perineal und neuerdings auch transrektal durchgeführt werden. Wir haben uns in den medius Kliniken für die transrektale Variante entschieden, weil diese uns ein rein ambulantes Vorgehen unter einer lokalen periprostatischen Anästhesie ermöglicht, ohne von unseren etablierten Prozessen abweichen zu müssen. 

Die Anmeldung erfolgt über das Sekretariat der Urologischen Klinik unter 0711 / 4488-11350. 
Die Daten der multiparameter MRT Bilder werden in der Planungssoftware bearbeitet, die Prostata und verdächtige Läsionen werden markiert. 
Nach den Standard-Vorbereitungen erfolgt die Fusion der Bilder im Biopsie-Setting mit dem Patienten, wo, wenn erforderlich, Anpassungen stattfinden können. 

Danach erfolgt die lokale periprostatische Infiltrationsanästhesie, anschließend werden zuerst aus den suspekten Läsionen und anschließend der restlichen Prostata systematisch Stanzbiopsien durchgeführt. 
 

Fusionsdarstellung und Biopsie Verlauf

Topographische Darstellung der Biopsien in zwei Ebenen

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