Pneumologie

Seltene infektiologische Lungenerkrankung sind gelegentlich schwer von autoimmunen Erkrankungen zu unterscheiden. Uns gelingt die sichere Abgrenzung gemeinsam mit unseren Abteilungskollegen der Infektiologie durch verschiedene Verfahren der Proben- und Gewebsgewinnung und eine eng verzahnte Zusammenarbeit mit verschiedenen Speziallaboren mit molekularbiologischen Erkennungsverfahren, die in der Lage sind nahezu alle humanpathogenen Erreger zu erkennen.  

Lungenhochdruck ist bei entzündlichen Systemerkrankungen ein häufiges Begleitphänomen. Wir führen eine differenzierte Diagnostik von Lungenhochdruckerkrankungen, insbesondere bei rheumatisch entzündlichen Erkrankungen oder rezidivierenden Thrombembolien selbst durch. Belastungsuntersuchungen wie Spiroergometrie,  helfen die Ursache einzugrenzen, der Rechtsherzkathetermit ggf.  inhalativer Reversibilitätstestung bestätigt die Diagnose und führt zur Therapieplanung.

Es kann bei Lungenvorerkrankungen aber auch bei völlig gesunden jungen Menschen zum Kollaps der Lunge dem Pneumothorax kommen, die Therapie besteht in einer Thoraxdrainagenanlage (also ein Schlauch über den die Luft abgeleitet wird), wir arbeiten hier absolut minimalinvasiv um unnötige Schmerzen und Narben zu vermeiden.

Bei unklaren Pleuraergüssen (Flüssigkeitsansammlungen um die Lunge) führen wir durch schonende Punktion, CT und ggf. Bronchoskopie eine rasche Abklärung der Ursache durch.

Bei anhaltenden Pleuraergüssen, die anderweitig nicht behandelbar sind, kann die Anlage eines dauerhaften Pleurakatheters durch uns durchgeführt werden.

• Sollte eine Gewebediagnostik zur Diagnosestellung erforderlich sein, besteht Möglichkeit zur schonenden bronchoskopischen Lungengewebsgewinnung (sog. Kryobiopsie) oder Abtragung von krankhaften Prozessen in den Atemwegen
• Lymphknotengewebe kann mittels EBUS = Endobronchiale Ultraschall-Bronchoskopie sehr risikoarm aus Lymphknoten der Lunge und Speiseröhre gewonnen werden
• Sollte ein Lungenherd oder ein Entzündungsprozess durch eine Bronchoskopie nicht erreichbar sein, kann eine sichere Gewebsgewinnung mittels CT-navigierter Biopsie durchgeführt werden.

Für die Auswertung von Histologie- oder Mikrobiologieproben arbeiten wir stets mit bundesweit führendenReferenzpathologien und -Laboren für die jeweilige Gewebs-, Proben- und Erkrankungsart zusammen.

Funktionelle Diagnostik besteht aus

• modernster Lungenfunktionstechnologie, inkl. Reversibilitätstestungen und inhalativen Methacholin-Provokationstestungen
• Schlafdiagnostik mit Polygraphie und nächtlicher transcutaner CO2-Messung
• Spiroergometriemessplatz (Belastungsuntersuchung mit Messung des Gasaustausches) und
• Rechtsherzkatheteruntersuchungen mit Reversibilitätstestung (Messung des Lungendruckes über einen Venenkatheter)
• Modernste Ultraschallgeräte mit Kontrastmittelsonographie der Thoraxorgane und Ultraschallkontrastgestützte Shuntdiagnostik zur Hypoxämieabklärung
• Die Möglichkeit zur Durchführung von Positronen-Emissions- (PET-) CT´s ambulant und stationär lässt eine Übersicht vom gesamten Körper zur sicheren und umfassenden Abklärung entzündlicher und bösartiger Erkrankungen zu
• Es besteht die 24/7 Verfügbarkeit einer Computertomographie (mit Dual-Energy- Multidetektor– Technologie) oder MRT-Diagnostik

Zur Diagnosestellung und Therapieentscheidung von speziellen Erkrankungen erfolgt die regelmäßige Teilnahme an überregionalen Konferenzen (sog.ILD-Boards) mit verschiedenen Kooperationspartnern,  wo unter Berücksichtigung aller Fachspezialisten (Pneumologen, Rheumatologen, Pathologen, Radiologen) die optimale Behandlung für den einzelnen Patienten erarbeitet wird.

Im 2023 gegründeten Thoraxzentrum Südwest sind wir die Schwerpunktklinik für entzündliche Lungenerkrankungen. Im Zentrum findet eine enge Zusammenarbeit mit unseren Zentrumspartnern der Thoraxchirurgie und Thoraxonkologie sowie den Spezialisten für Weaning- und Beatmungsmedizin statt.

Besonders schwierige Fälle oder sehr seltene Krankheitsbilder können wir über unser zertifiziertes Vaskulitis- und Rheumazentrum im Rahmen von Konferenzen mit internationalen Spezialisten im europaweiten RITA Netzwerk diskutieren.