Kardio-MRT und Kardio-CT
In der Klinik für Innere Medizin, Herz- und Kreislauferkrankungen der medius KLINIK KIRCHHEIM im Landkreis Esslingen stehen mit der Kardio-MRT und der Kardio-CT zwei moderne, schonende Untersuchungsverfahren zur Verfügung, die dabei helfen, Herzkrankheiten frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.
Die Kardio-MRT (Magnetresonanztomographie) arbeitet mit einem starken Magnetfeld und Radiowellen, ganz ohne Röntgenstrahlung. Sie liefert besonders detaillierte Bilder vom Herzmuskel, den Herzkammern und dem Blutfluss – zum Beispiel, um Durchblutungsstörungen oder Narben nach einem Herzinfarkt zu erkennen.
Die Kardio-CT (Computertomographie) hingegen nutzt Röntgenstrahlen, um das Herz und vor allem die Herzkranzgefäße schnell und präzise darzustellen. Damit lässt sich unter anderem frühzeitig feststellen, ob Verkalkungen oder Verengungen in den Gefäßen vorliegen, die ein Risiko für einen Herzinfarkt darstellen könnten.
Kardio-MRT
an der medius KLINIK KIRCHHEIM
In enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Radiologie bieten wir die präzise Magnetresonanztomographie des Herzens und der herznahen Gefäße (Kardio-MRT) an. Dieses hochmoderne Verfahren ermöglicht eine besonders genaue und schonende Diagnostik – ohne Röntgenstrahlung.
Ausstattung
Für die Kardio-MRT setzen wir ein 1,5-Tesla-Großgerät der neuesten Generation (Avanto, Siemens Healthineers) ein. Mit jährlich rund 300 bis 400 Untersuchungen verfügen wir über umfangreiche Erfahrung in der Anwendung dieser Technik. Alle Untersuchungen werden von einem eingespielten und spezialisierten Team sowohl bei stationären als auch bei ambulanten Patientinnen und Patienten durchgeführt.
Wie funktioniert ein Kardio-MRT?
Die Kardio-MRT arbeitet ohne Röntgenstrahlen – stattdessen erzeugt ein starkes Magnetfeld detaillierte Schnittbilder des Herzens. Für bestimmte Fragestellungen wird ein gut verträgliches Kontrastmittel auf Gadolinium-Basis verwendet, das in der Regel besser vertragen wird als jodhaltige Kontrastmittel. Je nach Untersuchungsziel dauert die Kardio-MRT zwischen 25 und 60 Minuten.
Einsatzgebiete
Die Kardio-MRT liefert deutlich mehr Informationen als ein Herzultraschall oder ein Belastungs-EKG. Sie gilt als Goldstandard zur Beurteilung von Größe und Funktion der linken Herzkammer – und ist heute ein etabliertes Routineverfahren bei zahlreichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zu den häufigsten Einsatzgebieten zählen:
- Herzmuskelentzündung (Myokarditis) und Herzbeutelentzündung (Perikarditis)
- Vermessung von Herzklappenverengungen oder Rückflussmengen bei undichten Herzklappen
- Beurteilung von Narbengewebe nach einem Herzinfarkt
- Erkennung von Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien)
Durchblutungsstörungen erkennen mit der Stress-MRT
Mit der sogenannten Stress-Kardio-MRT lässt sich die Durchblutungssituation des Herzmuskels unter Belastung genau beurteilen. Dabei wird ein Medikament (Adenosin) verabreicht, das die Herzkranzgefäße erweitert. So lassen sich Durchblutungsstörungen im Herzmuskel nichtinvasiv, mit hoher Genauigkeit nachweisen – oft schon in einem sehr frühen Stadium.
Wegweiser zur passenden Therapie
Ein großer Vorteil der Kardio-MRT: Sie liefert nicht nur präzise Diagnosen, sondern kann auch direkte Hinweise für die weitere Behandlung geben. So kann beispielsweise beurteilt werden, ob eine Ballonaufdehnung mit Stentimplantation (Herzkatheter) bei vernarbtem Gewebe sinnvoll ist – und damit zur besseren Durchblutung beitragen kann.
Bild 1-3: Darstellung einer Herzmuskelentzündung bei drei verschiedenen Patienten.
Der Herzmuskel ist jeweils dunkel, die entzündeten Areale kommen durch die Kontrastmittelanreicherung hell zur Darstellung.
Kardio-CT
an der medius KLINIK KIRCHHEIM
Schnelle und schonende Darstellung der Herzkranzgefäße: Das Kardio-CT (Herz-CT) ist ein modernes, nichtinvasives Verfahren zur Beurteilung der Herzkranzgefäße und Bypassgefäße – schnell, präzise und mit minimaler Strahlenbelastung. In enger Kooperation mit der Klinik für Radiologie führen wir an der medius KLINIK KIRCHHEIM diese diagnostisch wertvolle Untersuchung routiniert durch.
Wie funktioniert ein Kardio-CT?
Bei der Kardio-CT liegt die Patientin oder der Patient bequem auf einer Liege, die langsam durch das CT-Gerät geführt wird – dabei entstehen in wenigen Sekunden detaillierte Querschnittsbilder des Herzens. Um die Herzkranzgefäße sichtbar zu machen, wird ein gut verträgliches Kontrastmittel über eine Armvene verabreicht. So können die Herzkranzgefäße (Koronararterien) sowie Bypassgefäße exakt dargestellt werden.
Verkalkungen und Engstellen lassen sich so frühzeitig erkennen – noch bevor es zu einem Herzinfarkt oder anderen schweren Ereignissen kommt. Die Untersuchung ist schmerzfrei und nicht belastend – viele empfinden sie als unkompliziert wie ein Röntgenbild.
Einsatzgebiete
Besonders hilfreich ist die Kardio-CT bei Patienten mit:
- unklarer oder „atypischer“ Angina pectoris-Symptomatik
- niedrigem bis mittlerem Risiko für eine koronare Herzerkrankung (KHK)
In diesen Fällen kann ein unauffälliger CT-Befund eine koronare Herzerkrankung mit hoher Sicherheit ausschließen – oft ohne dass eine invasive Herzkatheteruntersuchung nötig ist.
Die Herz-CT liefert außerdem wichtige Informationen bei:
- Beurteilung von Bypassgefäßen nach Herzoperationen
- Klärung komplexer Herzfehlbildungen (kongenitale Defekte)
- Darstellung entzündlicher Veränderungen am Herzen oder an den herznahen Gefäßen
- Vorbereitung auf bestimmte Herzklappeneingriffe
Bild 1
Bild 2
Bild 3
Bild 1: Dreidimensionale Darstellung des Herzens, die Herzkranzgefäße kommen unauffällig zur Darstellung
Bild 2: Vordere Herzkranzarterie des gleichen Patienten in einem speziell rekonstruierten Schichtverfahren
Bild 3: Dreidimensionale Darstellung des Herzens, der Hauptschlagader (Aorta) und von einem offenen und zwei verschlossenen Bypassgefäßen.
Leistungen des Kardio-MRT in der medius KLINIK KIRCHHEIM
- Bestimmung der systolischen LV- und RV- Volumina und Ejektionsfraktionen, z.B. zur Klärung, ob ein Patient die primärprophylaktischen Kriterien zur Defibrillatorimplantation erfüllt (z.B. MADIT I und II).
- Quantifizierung von Klappenvitien, z.B. Quantifizierung der Aortenöffnungsfläche bei Aortenklappenstenose oder Bestimmung der Regurgitationsfraktion bei Aorten- oder Mitralklappeninsuffizienz.
- Quantifizierung des Shuntvolumens bei entsprechenden Vitien z.B. Bestimmung des Verhältnisses von systemischen zu pulmonalem Fluss (Qp:Qs) bei ASD oder VSD (Bestimmung von Kriterien zur Verschlussindikation (OP oder Schirmchen)
- Vitalitätsdiagnostik nach Myokardinfarkt
- Nachweis entzündlicher Herzerkrankungen z.B. Nachweis und Verlaufkontrolle von Virusmyokarditiden, Nachweis von myokardialer Beteiligung bei entzündlichen Systemerkrankungen (z.B. Borreliose, Sarkoidose, Churg-Strauss-Syndrom usw.).
- Beurteilung des Perikards, Nachweis von Perikardverdickung bei akuter Perikarditis oder Perikarditis contrictiva.
- Adenosinstressperfusionen, Frage nach dem Vorliegen einer stenosierenden KHK, Frage nach hämodynamischer Relevanz von bekannten Stenosen, Frage nach dem Progress einer bekannten KHK.
- MR-angiographische Beurteilung der Aorta
Hinweise zur Durchführung einer MRT-Untersuchung mit Kontrastmitteln
Eine MRT-Untersuchung mit Kontrastmittel kann durchgeführt werden
- wenn keine höhergradige Niereninsuffizienz besteht,
- der Patient ruhig für 25-60 Minuten (je nach Fragestellung) im Scanner liegen kann und
- Atemanhaltephasen von 10-20 Sekunden mitmachen kann.
Bei Klaustrophobie kann ggf. eine milde Sedierung erfolgen. Hier ist anschließend keine Verkehrstauglichkeit mehr gegeben. Deshalb sollte bei bekannten Problemen in engen Räumen eine Begleitperson zur Untersuchung mitgebracht werden.
Ein Herzschrittmacher darf nicht vorhanden sein.
Wenn eine Adenosinstressperfusion erfolgt, sollten 24 Stunden vor der Untersuchung methylxanthinhaltige Präparate wie bestimmte Teesorten, Kaffee und Schokolade nicht konsumiert werden. Bei Patienten mit schweren Lungenerkrankungen, inhalativer und/oder oraler Theophyllindauertherapie sollte eine Rücksprache erfolgen.