medius KLINIKEN KIRCHHEIM, RUIT und NÜRTINGEN

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Rheumatologie der medius KLINIK KIRCHHEIM ist Deutschlands erste Adresse für Gefäßkrankheit Vaskulitis

08.04.2022 | 09:12 Uhr

Der lange Titel bedeutet, dass Kirchheim seit Dezember 2021 die Klinik Deutschlands ist, die im europaweiten Netzwerk ihr Wissen zu der seltenen Gefäßkrankheit Vaskulitis einbringt. Seit März dieses Jahres ist die medius KLINIK KIRCHHEIM außerdem vom Land als Rheumatologisches Zentrum Baden-Württemberg anerkannt. Beide Titel hängen eng miteinander zusammen, denn Rheuma und Vaskulitis sind Autoimmunkrankheiten. 

„Die Anerkennung der medius KLINIK KIRCHHEIM als eines von nur drei Rheumatologischen Zentren in Baden-Württemberg untermauert die herausragende medizinische Qualität und hohe Leistungsfähigkeit der Rheumatologie an der medius KLINIK KIRCHHEIM“, betont Sebastian Krupp, Geschäftsführer der medius KLINIKEN. „Es freut mich sehr, dass 15 Jahre engagierte Aufbauarbeit von Prof. Dr. Hellmich und seinem Team auf diese Weise honoriert wird. Die Zertifizierung durch die europäische Kommission als "Nationales Kompetenzzentrum im europäischen Referenznetzwerk Vaskulitis" krönt diese Leistung natürlich. Dass es uns gelungen ist, als einzige Klinik in Deutschland diese Auszeichnung zu erhalten, unterstreicht einmal mehr die herausragende Fachexpertise von Prof. Dr. Hellmich bei diesem seltenen und komplexen Krankheitsbild."

Der Medizinische Direktor der medius KLINIKEN Dr. Jörg Sagasser unterstreicht, dass mit der Umsetzung des Rheumatologischen Zentrums und des Europäischen Referenzzentrums auch die künftigen Entwicklungen und Herausforderungen im Gesundheits- bzw. Krankenhausmarkt vorweggenommen werden. Die Schwerpunkte liegen künftig noch wesentlich mehr in der sektorenübergreifenden Zusammenarbeit und Vernetzung, sowie in der überregional gebündelten gemeinsamen Patientenversorgung in Zentren auf höchstem Niveau. Das Konzept der medius KLINIKEN, neben der Basisversorgung auch spezielle Fachabteilungen und besondere Expertise vorzuhalten, hat sich mit beiden Auszeichnungen erneut bewährt.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Bernhard Hellmich hat sich die medius KLINIK seit 2007 - anfangs noch in Plochingen, seit 2013 am Standort Kirchheim - zu einem Schwerpunkt für Rheumatologie und Immunologie entwickelt.

Leider muss Vaskulitis immer noch als eine nicht komplett heilbare Krankheit betrachtet werden. „Aber wir können sie gut behandeln“, betont Chefarzt Bernhard Hellmich.  Ausgelöst wird die Krankheit durch eine fehlerhafte Immunreaktion des Körpers. Dabei entzünden sich die Innenwände der Gefäße, sie schwellen an, wodurch die Organe nicht mehr gut versorgt werden. Ein erstes Anzeichen kann Fieber sein, das keine erkennbare Ursache hat und auf Antibiotika nicht reagiert. Atemnot und sogar Organinfarkte können folgen. In der Therapie von Vaskulitiden spielt Kortison eine wichtige Rolle. Weitere Mittel sind biotechnologisch hergestellte Antikörper wie zum Beispiel Tocilizumab. Es wurde 2017 zugelassen, als erstes explizit gegen Vaskulitis entwickeltes Medikament. „Ein großer Fortschritt“, freut sich Hellmich, zumal seine Klinik mit einer Studie dazu beigetragen hat. 

Bei seltenen Krankheiten ist es vorteilhaft, überregional und auch international zusammenzuarbeiten - insbesondere bei einer Krankheit, die wie Vaskulitis in vielfältigen Formen auftritt. 
Die Kirchheimer Klinik für Innere Medizin, Rheumatologie und Immunologie pflegt auf europäischer Ebene seit einigen Jahren den wissenschaftlichen Austausch. 

2017 hat die Europäische Kommission sogenannte Europäische Referenznetzwerke (ERN) eingerichtet, um die Kräfte zur Diagnose und Behandlung seltener Erkrankungen zu bündeln. ERN-Koordinatoren können nun virtuelle Beratungsgremien einberufen, um ihr Wissen auszutauschen.  „Wenn ich in Kirchheim einen sehr ungewöhnlichen Patienten habe, kann ich den Fall über eine Videokonferenz mit meinen Kollegen besprechen“, erläutert Hellmich den Vorteil des Netzwerkes. Längst nicht alle EU-Länder verfügen über eigene Vaskulitiszentren. Ihnen stehen Prof. Dr. Hellmich und seine Kollegen in Frankreich und Italien mit Rat zur Seite.

Mittlerweile sind von der Europäischen Kommission in Brüssel 24 ERN-Netzwerke zu verschiedenen Krankheiten eingerichtet worden, und das in 26 Staaten. Das Netzwerk ERN-Rita für Autoimmunkrankheiten ist zweigeteilt worden, für den Teil Vaskulitis ist die medius KLINIK KIRCHHEIM die einzige Vertreterin Deutschlands. Prof. Dr. Hellmich freut sich: „Das ist für mich und mein ganzes Team eine Bestätigung unserer Arbeit der vergangenen Jahre und natürlich auch ein Ansporn, auf diesem Weg weiterzumachen.“  Dass sich die Kirchheimer Klinik im Europa-Netzwerk unter lauter Universitätskliniken bewegt, darf an dieser Stelle hervorgehoben werden. 
Mit dem Spezial-Labor von Dr. Elena Csernok trägt die Klinik zum wis-senschaftlichen Austausch bei: Csernok hat Testverfahren entwickelt, um Vaskulitis an kleinen Gefäßen (ANCA) frühzeitig zu erkennen, zum Beispiel einen Test zum Nachweis der Antikörper (PR3-ANCA) im Blut der Patienten. 

Angesichts der Rolle im europäischen Netzwerk ERN ist es fast nicht mehr verwunderlich, dass die Kirchheimer Klinik im März dieses Jahres auch vom Landeskrankenhausausschuss des Landes Baden-Württemberg zum Rheumatologischen Zentrum Baden-Württemberg ernannt wurde. Kirchheim ist damit eine der drei hochspezialisierten Kliniken im Bundesland. Der Grundstein für diese Anerkennung wurde bereits 2014 gelegt, als sich Kirchheim mit der Uniklinik Tübingen zum Vaskulitiszentrum Süd zusammengeschlossen hatte. „Dank dieser Kooperation profitieren wir von den Fachabteilungen der Unikliniken, beispielsweise, wenn wir Vaskulitispatienten mit Haut- oder Augenproblemen haben“, erklärt Chefarzt Hellmich. 

Die Kirchheimer medius KLINIK stellt ihre Kompetenz außerdem im Verbund Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung (ASV) zur Verfügung. Landesweit nehmen etwa 50 niedergelassene Fachärzte an der ASV teil und können ihre Patienten ohne großen Aufwand nach Kirchheim überweisen. Hier arbeiten Fachärzte für Rheumatologie, Pneumologie, Gastroenterologie, Nephrologie und anderer Fachgebiete sowie zertifizierte Rheumafachassistenten zusammen. Physiotherapeuten beginnen bereits in der Akutklinik mit dem Aufbautraining, wenn Vaskulitispatienten beispielsweise aufgrund geschädigter Nervenbahnen Bewegungseinschränkungen haben oder ihr Herz-Kreislaufsystem geschwächt wurde. In der Klinik für Innere Medizin, Rheumatologie und Immunologie Kirchheim wurden bis heute weit mehr als 1000 Vaskulitis-Patienten betreut.

 

Bildunterschrift - v.l.n.r.: 
Dr. Jörg Sagasser (Medizinischer Direktor|medius KLINIKEN gGmbH), Norbert Nadler (Klinikleitung|medius KLINIKEN KIRCHHEIM-NÜRTINGEN), Prof. Dr. Bernhard Hellmich (Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Rheumatologie und Immunologie|medius KLINIK KIRCHHEIM), Dr. Sebastian Walz (Leitender Oberarzt, Klinik für Innere Medizin, Rheumatologie und Immunologie|medius KLINIK KIRCHHEIM), Jennifer Karl (Leitung Labor|medius KLINIK KIRCHHEIM), Sebastian Krupp (Geschäftsführer|medius KLINIKEN gGmbH)
 

 

 

 

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