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Rekonstruktive Chirurgie Dekubitus

Ein Dekubitus bzw. Dekubitalulcus ist ein sogenanntes Druckgeschwür. Dieses resultiert aus einem entweder zu lange anhaltenden oder zu starken Druck auf ein bestimmtes Hautareal. Durch die dauerhafte Druckbelastung kommt es zunehmend zu einer Minderdurchblutung der Haut und darunter befindlicher Gewebeschichten bis hin zum Absterben dieser. Durch diesen Prozess können sich Infektionen zunächst lokal festsetzen. Im schlimmsten Fall kann sich der Infekt auch auf den gesamten Organismus ausbreiten und die Gesundheit maßgeblich gefährden. Häufig betroffen sind Patienten, welche infolge einer dauerhaften Bettlägerigkeit, schweren Erkrankungen oder Lähmungen nicht in der Lage sind, durch Eigenbewegungen und Positionsänderungen eine übermäßige Druckbelastung einzelner Körperstellen zu verhindern. Oftmals entsteht ein Dekubitus an ganz bestimmten Körperstellen, an denen zwischen Haut und Knochen wenig Gewebe wie Fett oder Muskulatur liegt. Solche Stellen sind typischerweise über dem Kreuzbein und/oder Sitzbein, an der Hüfte sowie an den Fersen.

Je nach Ausprägung und Schweregrad unterscheidet man vier Stadien. Davon abhängig erfolgt dann die durch uns eingeleitete Therapie. Im frühen Stadium kann durch entsprechende konsequente Lagerungswechsel und Hautpflege dem weiteren Voranschreiten der Minderdurchblutung gut entgegengewirkt werden. Wenn in einem späteren Stadium der Hautmantel bereits eröffnet ist, wird diese offene Wunde mit Verbänden und entsprechenden Wundauflagen versorgt. Sollte es bereits zu einem deutlichen Absterben von tiefer gelegenen Gewebeschichten mit Infektion gekommen sein, ist eine operative Wundsäuberung und Entfernung aller avitalen Strukturen notwendig. Anschließend kann die Wunde durch feuchte Wundverbände oder eine Vakuumtherapie ausreichend konditioniert und in einem weiteren Schritt den vielseitigen Möglichkeiten der plastischen Defektdeckung zugeführt werden. Diese reichen von Hauttransplantationen (Voll-/Spalthaut) über kleine bis großflächige lokale Lappenplastiken. Im Anschluss ist es uns sehr wichtig, bereits im stationären Aufenthalt die entsprechenden Maßnahmen zur Dekubitusprophylaxe einzuleiten. Hierzu zählen der konsequente Lagerungswechsel und die Hautpflege druckexponierter Areale durch unser Pflegepersonal, die Lagerung des Patienten auf einer speziellen Antidekubitusmatratze sowie eine an die individuellen Fähigkeiten des Patienten abgestimmte bestmögliche Re-Mobilisierung durch unsere Physiotherapie.

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