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Rekonstruktive Chirurgie chronische Wunden

Eine Wunde, die über einen Zeitraum von über vier Wochen trotz adäquater Therapie nicht abheilt, bezeichnet man als chronisch. Die schlechte Wundheilung ist häufig Folge einer Durchblutungsstörung, eines Immundefekts oder eines Diabetes mellitus. Aufgrund der daraus resultierenden Barrierestörung der Haut sind solche Wunden sehr anfällig für Infektionen. Ausgehend von Schweregrad und Infektstatus kann im besten Fall ein adäquates Wundmanagement mit entsprechenden regelmäßigen Verbandswechseln mit speziell abgestimmten Wundauflagen sowie eine Behandlung etwaiger Begleitursachen (Diabeteseinstellung, Durchblutungsoptimierung) eine deutliche Befundbesserung erbringen.

Bei bereits fortgeschrittener Wundausdehnung mit möglichem Befall von Bakterien führen wir eine operative Wundsäuberung (Debridement) mit Entfernung von infizierten und avitalen Gewebeschichten durch. Anschließend erfolgt eine spezielle Wundkonditionierung durch die sogenannte Vakuumversiegelung. Durch den durch Sog aufgebauten Unterdruck in Kombination mit einer Wundversiegelung kann ein für die Wundheilung optimales und regenerationsbeschleunigendes Wundklima geschaffen werden. Bei stark infizierten Wunden kann dies auch mit einem sogenannten Instillationsvakuumsystem (Saug-Spül-Vac) erfolgen. Dabei wird über das oben beschriebene System noch eine antibakterielle Spülflüssigkeit in die Wunde eingebracht. Nach wenigen Tagen bis Wochen bildet sich daraufhin ein neuer und sauberer Wundrasen, welcher die Grundlage für verschiedene plastische Deckungsmöglichkeiten darstellt: angefangen von einer Hauttransplantation (Voll-/Spalthaut) über eine lokale Lappenplastik bis hin zur freien mikrochirurgischen Lappenplastik. Ein weiterer Therapieansatz bei der Behandlung chronischer Wunden ist die Transplantation von körpereigenen Fettzellen in die Wunde, welche mittels klassischer Fettabsaugung (meistens am Bauch) gewonnen werden. Die Stammzellen im Fettgewebe haben einen nachweislich positiven Effekt auf die Wundheilung. Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die Behandlung chronischer Wunden im Rahmen des diabetischen Fußsyndroms sowie arterieller (peripher arterielle Verschlusskrankheit) und venöser (chronische venöse Insuffizienz) Durchblutungsstörungen. Diesbezüglich besteht eine enge Kooperation und Zusammenarbeit mit den Kollegen des zertifizierten Diabetes Exzellenzentrum DDG der Klinik für Innere Medizin, Rheumatologie, Pneumologie, Nephrologie und Diabetologie sowie den Kollegen der Klinik für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin der medius KLINIK NÜRTINGEN. Durch den engen, fachübergreifenden Austausch kann gemeinsam ein allumfassendes, patientenorientiertes Behandlungskonzept erstellt und umgesetzt werden.

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