Komplikationen der Frakturheilung / Pseudarthrosen
Sollte ein Knochenbruch übersehen werden oder trotz korrekter und zeitgerechter Versorgung nicht verheilen, kann es zu einem Falschgelenk, einer sogenannten Pseudarthrose kommen. Dabei heilen die Knochenfragmente nicht mehr fest zusammen, sodass es zu schmerzhaften Wackelbewegungen zwischen den Fragmenten kommt. In diesen Fällen sollte die Zone der gestörten Knochenheilung entfernt und mit Schrauben, Platten und Drähten wieder befestigt werden. Meistens ist es nötig, gesundes Knochenmaterial aus einer anderen Körperstelle (z. B. aus dem Beckenknochen oder aus der Speiche) zusätzlich in den Frakturspalt einzubringen, um somit die Knochenbruchheilung zu fördern.
Eine Sonderstellung bei der Frakturheilung im Bereich der Hand nimmt das Kahnbein (Os scpahoideum) ein. Die Kahnbeinfraktur ist der häufigste Knochenbruch im Bereich der Handwurzel. Aufgrund einer besonderen Durchblutungssituation kommt es nicht selten zu einer verzögerten oder ausbleibenden Frakturheilung. Da dies über die Jahre in einer Zerstörung des Handgelenkes mündet, sollte das Kahnbein schnellstmöglich rekonstruiert werden. Je nach Durchblutungssituation des Knochens und Ausmaß der Arthrose stehen verschiedene chirurgische Therapieoptionen zur Verfügung. Nach durchgeführter Diagnostik wird für jeden Patienten ein individuelles Therapiekonzept erstellt.