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Rheumatoide Arthritis

Die Rheumatoide Arthritis (= chronische Polyarthritis) ist die häufigste entzündliche rheumatische Erkrankung. In Deutschland sind etwa 1 % der Bevölkerung betroffen. Die Rheumatoide Arthritis beginnt häufig mit Schmerzen und Schwellungen der kleinen Gelenke an den Fingern und Füssen. Später können dann alle Gelenke und auch die Halswirbelsäule betroffen sein. Bei sehr schwerem Verlauf kann zudem eine Beteiligung der Haut (Rheumaknoten), der Nerven, der Lunge und Gefässe hinzutreten. Ursache der Rheumatoiden Arthritis ist eine autoimmune Entzündung: Abwehrzellen wie Lymphozyten und Granulozyten greifen das eigene Gewebe, z.B. die Gelenkinnenhaut, an. Wird eine Rheumatoide Arthritis nicht ausreichend behandelt kommt es zu einer zunehmenden Zerstörung des Gelenkknorpels und des gelenknahen Knochen. Die Folge davon sind dann Fehlstellungen des Gelenks die zu einer bleibenden Funktionseinschränkung führen und Aktivitäten des täglichen Lebens wie das Greifen und Gehen beinträchtigen.

Heute weiß man, dass dieser Prozess der zunehmenden Gelenkzerstörung aufgehalten werden kann, wenn frühzeitig eine sog. Basistherapie (LINK Rheumatologie Therapie) eingeleitet wird, welche den ursächlichen entzündlichen Prozess stoppt. Es ist daher ganz besonders wichtig die Rheumatoide Arthritis frühzeitig zu diagnostizieren um den günstigen Zeitpunkt, das sog. "Window of opportunity" nicht zu verpassen. Die Schwierigkeit liegt darin die Diagnose zu stellen noch bevor Veränderungen im normalen Röntgenbild sichtbar sind. Eine sorgfältige Anamnese und rheumatologische Untersuchung, die hochauflösende Gelenksonographie mit Farbdoppler, die Kernspintomographie (MRT) und bestimmte Labormarker (z.B. CRP, anti-CCP-Antikörper und Rheumafaktor) helfen dem Rheumatologen die Diagnose sehr früh zustellen. Für die Diagnostik(LINK Rheumatologie Diagnostik) früher Arthritisformen gibt es in der Medizinischen Klinik eine spezielle Früharthritissprechstunde(LINK Rheumatologie Ambulanzen).

Eine Behandlung der Rheumatoiden Arthritis allein mit Kortison oder Schmerzmedikamenten wie Diclofenac oder Ibuprofen zu behandeln ist heute nicht mehr zeitgemäß, da diese Medikamente den Prozess der Gelenkzerstörung nicht aufhalten können. Es sollte daher unmittelbar nach Diagnosestellung einer Rheumatoiden Arthritis durch den Rheumatologen eine effiziente Basistherapie(Link Rheumatologie Therapie) eingeleitet werden. Diese "Basistherapeutika", z.B. das Methotrexat (MTX), bremsen die autoimmune Entzündung und behandeln somit die Ursache der Erkrankung. Gelingt es nicht durch die Basistherapeutika die Entzündung effektiv zu bremsen kommen sogenannte "Biologika" zum Einsatz, die bestimmte Botenstoffe der Entzündungszellen attackieren. Zu diesen "Biologika" zählen insbesondere die TNF-Blocker wie Etanercept (Enbrel ), Adalimumab (Humira ), Golimumab (Simponi),  oder Infliximab (Remicade ), aber auch neuere Medikamente wie Rituximab (Mabthera ), Tocilizumab (Roactemra) oder Abatacept (Orenica ). Neu entwickelte Medikamente die noch nicht in der Apotheke erhältlich sind können im Rahmen klinischer Studien verabreicht werden.
Weitere Information zu Wirkung und Nebenwirkungen der oben genannten Medikamente finden Sie auf den Patienten-Seiten des Kompetenznetzes Rheumatologie.

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