Ergänzende Therapieangebote der Pflege
Gemäß unserem multimodalem und multiprofessionalem Behandlungskonzept, spielen die gruppentherapeutischen Angebote durch unsere geschulten und fachweitergebildeten Pflegekräfte eine große Rolle.
Dies zeigt sich in unseren vielfältigen pflegetherapeutischen Gruppenangeboten.
Angehörigengruppe

Einmal im Monat bieten wir eine Angehörigengruppe an, die speziell für die Angehörigen unserer Patienten offen ist und stationsübergreifend stattfindet. Die Gruppe bietet einen sicheren Raum, in dem sich die Teilnehmenden in entspannter Atmosphäre mit anderen Angehörigen austauschen können. Unter der Moderation von qualifiziertem Pflegepersonal haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Erfahrungen und Gefühle zu teilen und von den Perspektiven der anderen zu profitieren.
In den Gruppensitzungen werden Themen wie persönliche Ressourcen, psychoedukative Inhalte sowie Gefühle von Angst, Schuld und andere emotionale Belastungen angesprochen. Die Angehörigen können hier nicht nur Verständnis und Unterstützung finden, sondern auch wertvolle Impulse erhalten, wie sie mit den Herausforderungen des Alltags umgehen können.
Die Rückmeldungen von Teilnehmenden zeigen immer wieder, wie entlastend und unterstützend die Gruppe wahrgenommen wird. Sie bietet nicht nur die Möglichkeit, sich auszutauschen, sondern auch, neue Perspektiven zu gewinnen und sich in einem respektvollen und verständnisvollen Rahmen gegenseitig zu stärken.
Ganzheitliches Gedächtnistraining

Das Gedächtnistraining ist ein therapeutisches Angebot für alle Patientinnen und Patienten der Psychiatrie sowie speziell im Suchtbereich. Durch gezielte Übungen werden Merkfähigkeit und Konzentration gestärkt, während zugleich Neugier, Wissensdurst und Aha-Erlebnisse gefördert werden.
Das Training aktiviert geistige, seelische und körperliche Funktionen und bietet eine wertvolle Möglichkeit, kognitive Fähigkeiten zu erhalten und weiterzuentwickeln. In der Gruppe können die Teilnehmenden voneinander lernen und sich gegenseitig motivieren.
Geschultes Personal leitet das Gedächtnistraining mehr wöchentlich an, um eine individuelle und effektive Förderung zu gewährleisten.
Gartengruppe

Die Gartengruppe ist ein spezielles Angebot innerhalb der Suchttherapie und findet im klinikeigenen Garten statt. Die Arbeit mit Pflanzen bietet eine wertvolle Möglichkeit, Körper und Geist zu aktivieren und gleichzeitig die Wahrnehmung sowie das Selbstvertrauen zu stärken.
Beim Gärtnern wird der Fokus von negativen Gedanken abgelenkt – eine unterstützende Strategie auf dem Weg der Suchtbewältigung. Je nach Jahreszeit wird gemeinsam gesät, beobachtet, wie Pflanzen wachsen, Unkraut gejätet und schließlich geerntet.
Die Gartengruppe wird von speziell geschultem Personal begleitet und schafft einen geschützten Rahmen, in dem Struktur, Verantwortung und Erfolgserlebnisse erlebt werden können – wertvolle Bausteine für die Stabilisierung im Genesungsprozess.
Klettern

„Das Abheben vom Boden ist wichtiger als das Erreichen der Höhe"
Regelmäßig bieten wir eine Klettertherapie an, die die Patientinnen und Patienten unterstützt, ihre mentalen und emotionalen Herausforderungen aktiv zu überwinden. In einem geschützten Rahmen gehen die Teilnehmer in eine Kletterhalle, wo sie von erfahrenen und geschulten Fachkräften begleitet werden.
Die Klettertherapie hat sich besonders bei depressiven Menschen als hilfreich erwiesen. Sie unterstützt dabei, neue Perspektiven auf den Alltag zu entwickeln und fördert die Achtsamkeit gegenüber eigenen Gedanken und Gefühlen. Während der Klettersitzungen lernen die Teilnehmer, sich selbst mehr zuzutrauen, was sich positiv auf ihr Selbstwertgefühl und ihre generelle Befindlichkeit auswirkt.
Kochgruppe

Die Kochgruppe ist fester Bestandteil der Milieutherapie und findet in einer Kleingruppe statt. Gemeinsam wird ein Menü zusammengestellt, eingekauft und gekocht – eine wertvolle Erfahrung, die nicht nur hauswirtschaftliche Kompetenzen stärkt, sondern auch den Umgang mit Geld und das Selbstwertgefühl fördert.
Das Zubereiten der Speisen spricht verschiedene Sinne an: Der Geruchs-, Geschmacks- und Tastsinn werden aktiviert, während zugleich feinmotorische Fähigkeiten geschult werden. In der Gruppe entsteht ein Gefühl von Gemeinschaft und Verantwortung, das die soziale Integration unterstützt und positive Erfolgserlebnisse ermöglicht.
Kreativgruppe

Die Kreativgruppe richtet sich an Patientinnen und Patienten, die aktiv zur Gestaltung der Station beitragen möchten. In projektbezogener Arbeit werden kreative und handwerkliche Mittel genutzt, die in den Räumlichkeiten der Station zugänglich und zulässig sind.
Die Gruppe bietet Raum für kreative Impulse, fördert die gestalterische Ausdruckskraft und ermöglicht es den Teilnehmenden, eigene Fähigkeiten und Wissen einzubringen. Durch das gemeinsame Arbeiten entstehen nicht nur individuelle Werke, sondern auch ein Gemeinschaftsgefühl und positive Erfolgserlebnisse, die das Selbstvertrauen stärken.
Pflegetherapeutische Gruppen

Unsere pflegetherapeutischen Gruppen sind ein fester Bestandteil der Wochenstruktur auf unseren psychiatrischen Stationen, weil ein stabiler und verlässlicher Tagesablauf die Gesundung fördert und hilft, Krankheitssymptome zu reduzieren.
Durch die gemeinsame Auseinandersetzung in der Gruppe werden zudem soziale Fähigkeiten gestärkt.
Der geschützte Rahmen ermöglicht es den Teilnehmenden, neue Verhaltensweisen auszuprobieren, sich selbst besser kennenzulernen und gegenseitige Unterstützung zu erfahren.
Milieutherapie
Die Milieutherapeutische Gruppe findet einmal wöchentlich statt und ist ein wichtiger Bestandteil des gemeinschaftlichen Lebens auf der Station. Alle Patientinnen und Patienten sind eingeladen, sich aktiv zu beteiligen, da hier der allgemeine Stationsablauf sowie die Regeln des Miteinanders besprochen und idealerweise gemeinsam ausgehandelt werden.
In diesem geschützten Rahmen können offene Fragen und Anliegen geklärt, Probleme angesprochen und gemeinsam Lösungen erarbeitet werden.
Die Teilnahme an der Milieugruppe stärkt das Verantwortungsbewusstsein, fördert soziale Kontakte und unterstützt den Aufbau wichtiger sozialer Kompetenzen.
Stationsversammlung
Die Stationsversammlung ist eine zentrale Gruppe zur Organisation des Stationsalltags und findet einmal wöchentlich statt. Sie bietet allen Patientinnen und Patienten die Möglichkeit, sich aktiv in das Gemeinschaftsleben einzubringen.
Im Rahmen der Versammlung werden die Patientendienste besprochen – mit einem Dank an die vorherigen Dienste und der Verteilung neuer Ordnungsdienste für die kommende Woche. Zudem können Beschwerden, Wünsche und Lob zur vergangenen Woche geäußert sowie neue Aktivitäten wie Ausflüge oder Spielenachmittage geplant werden.
Darüber hinaus dient die Stationsversammlung dem offenen Informationsaustausch und der Klarheit über wichtige Abläufe, um ein strukturiertes und harmonisches Zusammenleben auf der Station zu fördern.
Wochenabschluss-Café
Beim Wochenabschluss-Café kommen alle Patientinnen und Patienten in entspannter Atmosphäre bei Kaffee und am Vortag selbstgebackenem Kuchen zusammen.
Das Café bietet einen geschützten Raum für Austausch und Gemeinschaft. Neben dem gemütlichen Beisammensein steht ein gemeinsamer Wochenrückblick im Mittelpunkt: Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, die Erlebnisse der vergangenen Tage zu reflektieren und sich über positive Erfahrungen auszutauschen.
Zum Abschluss kann jeder Patient seine Pläne für das kommende Wochenende teilen – ein schöner Übergang in die freien Tage und eine Gelegenheit, sich gegenseitig Anregungen und Unterstützung mit auf den Weg zu geben.
Progressive Muskelentspannung (PMR)

Die Progressive Muskelrelaxation (PMR) ist eine bewährte Entspannungstechnik, bei der verschiedene Muskelgruppen gezielt angespannt und anschließend wieder entspannt werden. Diese Methode, die in den 1930er Jahren von dem amerikanischen Arzt Edmund Jacobson entwickelt wurde, hilft dabei, körperliche und geistige Spannungen abzubauen.
PMR fördert ein Gefühl der inneren Ruhe und Entspannung und kann dazu beitragen, in stressigen Situationen gelassener zu reagieren. Regelmäßiges Training stärkt das Körperbewusstsein und unterstützt die Stressbewältigung im Alltag.
Dieses Angebot ist eine wertvolle Ergänzung zu den therapeutischen Maßnahmen in der psychiatrischen Pflege.
Tiergestützte Therapie mit Therapiehündin

Die tiergestützte Begleitung fördert das Wohlbefinden und kann depressive Verstimmungen lindern, Ängste reduzieren und das Erleben sowie Verhalten positiv beeinflussen. Der Kontakt mit unserer Begleithündin bietet eine wertvolle Möglichkeit, emotionale Nähe zu erleben und neue positive Erfahrungen zu sammeln.
Patientinnen und Patienten können die Hündin streicheln, mit ihr spielen oder sie dazu animieren, Tricks und Kommandos auszuführen. Darüber hinaus werden begleitete Spaziergänge und gemeinsame Gruppenaktivitäten auf der Station angeboten. Die tiergestützte Begleitung schafft Momente der Freude, stärkt das Vertrauen und trägt zur emotionalen Stabilisierung bei.