Qualitätssiegel für Endoprothesenzentren am Standort Nürtingen
Die medius KLINIK NÜRTINGEN ist seit Jahren von der Zertifizierungsgesellschaft „ClarCert“ als Endoprothesenzentrum zertifiziert.
Das Zertifikat garantiert die hohe Versorgungsqualität der Klinik für Orthopädische und Unfallchirurgie und bestätigt die erfolgreiche interdisziplinäre Zusammenarbeit der Abteilungen.
Die Zertifizierung bescheinigt, dass die hohen Qualitätsanforderungen der beiden zuständigen Fachgesellschaften, der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie in den beiden Fachabteilungen erfüllt werden.
In Nürtingen setzt das Team rund um Chefarzt Dr. Patrick van Bergen jährlich über 850 Hüftgelenke oder Kniegelenke ein. Damit liegt die Klinik weit über der von den Fachleuten vorgegebenen Mindestzahl von jährlich 50 Eingriffen, den vorgegebenen Mindestzahlen der Zertifizierungsgesellschaft.
Bei derartigen Zertifikaten können sich die Patienten sicher sein, dass die Fachabteilung über hohe Qualifikationen und Routine bei solchen Eingriffen verfügt. Patienten profitieren sehr von einem erfahrenen und routinierten Operateur. Da genau diese Routine beim Einsetzen künstlicher Gelenke eine hohe Behandlungsqualität verspricht.
Natürlich spielt auch die Vorbereitung und die Nachbehandlung z.B. durch ein entsprechendes Angebot der Physiotherapie eine entscheidende Rolle beim Behandlungserfolg.
In die Zertifizierung fließt außerdem auch ein, ob und wie sich die Mitarbeiter fort- und weiterbilden und ob wissenschaftliche Veröffentlichungen existieren. Mit der Zertifizierung verpflichtet sich die Klinik außerdem im Rahmen der Qualitätssicherung, ihre Daten an das nationale Endoprothesenregister zu liefern.
Hüftendoprothetik
Je älter die Menschen werden, desto öfter kommt es zum Verschleiß der großen Gelenke.
Das Hüftgelenk ist am häufigsten betroffen. Die Knorpel leiden unter der täglichen Belastung, das Gelenk entzündet sich.
Das häufigste Symptom sind Schmerzen in der Leiste und der gesamten Hüftregion. Hinzu kommen Einschränkungen der Beweglichkeit. Die Gehstrecke wird kürzer. Nächtliche Beschwerden plagen die Patienten. Morgens und nach längerem Sitzen muss sich das Gelenk erst wieder "einlaufen".
Im Anfangsstadium können Übungen, Medikamente und eine entsprechende Lebensführung helfen. Bei fortgeschrittener Arthrose ist häufig ein künstliches Gelenk erforderlich. Es stehen unterschiedliche Kunstgelenke (Endoprothesen) zur Verfügung. Für jeden Einzelnen suchen wir die geeignete Prothese in einem individuellen Beratungsgespräch nach eingehender Untersuchung aus.
Die zementfreien Hüftprothesen werden in den vorbereiteten Knochen passgenau eingesetzt.
Ziel ist hier eine möglichst innige Verbindung der Titanprothese mit dem Knochen. Dafür sind die Prothesen mit Hydroxylapatit beschichtet, einem Stoff, der ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Knochens ist. In den meisten Fällen erreichen wir damit, dass die Hüfte sofort voll belastbar ist. Als Gleitelemente stehen unterschiedliche Materialien zur Verfügung. Bei der hochwertigsten Kombination bestehen sowohl das Pfanneninlay als auch der Gelenkkopf aus Keramik. Alternativ ist auch die Variante Keramikkopf und Polyaethyleninlay gebräuchlich.
Ist der Knochen für eine zementfreie Implantation nicht geeignet, z.B. bei schwerer Osteoporose (Knochenerweichung), wird eine feste Verankerung mittels Knochenzement erreicht.
Die Aushärtung des Zements dauert nur 10 Minuten, so dass der Patient ebenfalls von Beginn an die Hüfte voll belasten kann. Der Prothesenstiel besteht in diesem Fall aus Stahl und die Pfanne aus Polyaethylen. Als Gleitpartner verfügen wir über Keramik- und Metallköpfe. Wir beziehen unsere Gelenke von einem weltweit agierenden deutschen Prothesen- und Instrumentenhersteller, der für hohe Qualität steht.
Ein komplett anderes Kunstgelenk ist die Hüftkappenprothese. Diese zeichnet sich durch eine kugelrunde Überkronung des Hüftkopfs aus, die in einer dazu passenden Hüftschale läuft.
Beide Komponenten sind aus Metall. Der wesentliche Vorteil dieser Kappe (auch Birmingham Hip oder McMinn-Prothese genannt) liegt darin, dass der Knochen am oberen Anteil des Oberschenkelknochens unversehrt bleibt und eventuell später noch zur Verankerung einer Schaftprothese zur Verfügung steht. Geeignet ist diese Art der künstlichen Hüfte für junge Arthrosepatienten, deren Knochenstrukturen noch günstigen Voraussetzungen bieten.
Die minimal-invasive Operationstechnik schont die den Knochen umgebenden Weichteile.
Muskeln werden nicht durchtrennt, sondern in Faserrichtung auf kleinem Raum auseinander gedrängt, so dass eine Naht hinterher nicht erforderlich ist. Die Patienten werden dadurch schneller mobil. Günstiger Nebeneffekt sind deutlich kleinere Hautnarben.
Knieendoprothetik
Je älter die Menschen werden, desto öfter kommt es zum Verschleiß der großen Gelenke.
Das Kniegelenk ist nach dem Hüftgelenk am zweithäufigsten betroffen. Meist sind es Fehlstellungen wie „O-“ oder „X“-Beine sowie Folgen von Verletzungen an Bändern und Brüche, die zu einem stärkeren Abrieb des Gelenkknorpels führen.
Kleine Abriebpartikel führen dann zu einer Entzündung im Gelenk. Das Gelenk schwillt an und wird heiß. Es bildet sich ein Gelenkerguss aus. Oft bewirken die Unebenheiten im Gelenk ein Reiben.
Das häufigste Symptom sind Schmerzen auf der Innenseite des Knies. Die Beweglichkeit nimmt ab. Die Gehstrecke wird kürzer. Nächtliche Beschwerden plagen die Patienten. Morgens und nach längerem Sitzen muss sich das Gelenk wieder "einlaufen". Im Röntgenbild ist der Gelenkspalt verschmälert, es entstehen Zysten und knöcherne Anbauten am Gelenk (Osteophyten).
Im Anfangsstadium können Übungen, Medikamente und eine entsprechende Lebensführung helfen. Bei fortgeschrittener Arthrose ist jedoch häufig ein künstliches Gelenk erforderlich. Es stehen unterschiedliche Kunstgelenke (Endoprothesen) zur Verfügung. Für jeden Einzelnen wählen wir die geeignete Prothese in einem individuellen Beratungsgespräch nach eingehender Untersuchung aus.
Die Teilprothese oder Schlittenprothese kommt in ausgewählten Fällen in Frage. Hierbei wird nur der innen liegende Teil des Kniegelenks ersetzt. Voraussetzung ist eine nicht sehr weit fortgeschrittene Arthrose, die sich auf den inneren Teil des Kniegelenks beschränkt. Ferner müssen die Bänder noch in Ordnung sein.
Weitaus am häufigsten werden so genannte Oberflächenprothesen eingesetzt. Diese überziehen das ganze Knie mit einer neuen Oberfläche. Die Bänder bleiben erhalten, der Knochen wird nur ganz sparsam an den defekten Stellen entfernt. Die Beinachse wird wieder gerade gestellt, die Führung durch die Bänder wieder hergestellt. Um dies zu erreichen, verfügen wir über ein computergesteuertes Navigationsgerät, das uns erlaubt, grad- und millimetergenaue Messungen durchzuführen. Trotz dieser Hilfsmittel braucht der Eingriff große operative Erfahrung.
Wichtig ist eine auf Mann und Frau abgestimmte Größenpalette, da Frauen und Männer unterschiedliche anatomische Voraussetzungen haben. Eine individuell abgestimmte Schmerztherapie sorgt für eine entspannte Genesung nach der Operation. Die Patienten dürfen bereits am ersten Tag nach der Operation mit voller Belastung aufstehen. Von Anfang an wird die Beweglichkeit und Koordination unter Anleitung unserer hochqualifizierten PhysiotherapeutInnen geübt. Schon nach 8-10 Tagen können die Patienten in die ambulante oder stationäre Rehabilitation entlassen werden.
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