Ethische Konflikte bei der Versorgung von Menschen mit Demenz
20.10.2011 | 00:00 Uhr
In Deutschland leiden etwa 1,2 Millionen Menschen an einer Demenz – aufgrund der zunehmend älter werdenden Bevölkerung ist mit einer steigenden Tendenz zu rechnen.
Am Mittwoch, den 26. 10. 2011, findet um 19.00 Uhr im Konferenzraum der Klinik Nürtingen eine Podiumsdiskussion zu ethischen Konflikten bei der Behandlung und Versorgung von Demenzpatienten statt.
Bei der Veranstaltung geht es insbesondere um die Bereiche, in denen es zu ethischen Konflikten kommen kann. Das sind zum Beispiel freiheitsentziehende Maßnahmen, Wahrheit und Wahrhaftigkeit bei der Verabreichung von Medikamenten, Zwangsbehandlung und Therapieentscheidungen am Lebensende.
Schwierige Fragen um die Selbstbestimmung schwerkranker Menschen und ihre mögliche Beeinflussung und Manipulation durch die Interessen Dritter sind nur unzureichend geklärt. Im fortgeschrittenen Stadium erleben Menschen mit einer Demenz die Welt ausschließlich auf der Gefühlsebene.
Deshalb ist es notwendig, dass Gesunde, Angehörige, eher als Fremde, sich in diese Gefühlswelt hineinversetzen. Denn nur auf dieser Ebene kann versucht werden, ihnen zu begegnen.
Für die Podiumsdiskussion konnten namhafte Referenten gewonnen werden. Andreas Kenner („Kenner trinken Württemberger“) vom Sozialpsychiatrischen Dienst für Ältere (SOFA) betreut seit Jahren Demenz-Patienten und ist mit deren Problemen bestens vertraut. Dr. Martin Roser, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Nürtingen, wird besonders die Aspekte im Zusammenhang mit Krankenhausaufenthalten ansprechen. Professor Konrad Stolz ist Betreuungsrechtsexperte an der Hochschule Esslingen und Mitglied im Vorstand der Alzheimergesellschaft Baden-Württemberg. Stolz ist ehrenamtliches externes Mitglied des Ethikteams der Kreiskliniken Esslingen und
Autor zahlreicher Publikationen.
Die Veranstaltung ist kostenlos und ist sowohl für Laien als auch für ärztliche Fachkräfte geeignet.